Samstag, 6. April 2013

Shwe Dagon Pagode


98 Meter, 60 Tonnen Gold, diamantene Spitze.

Wann genau dieses größte und bedeutendste religiöse Monument Myanmars erbaut wurde, ist nicht ganz geklärt. Die Legende besagt, dass es seit über 2500 Jahren existiert. Nach ihr soll vor langer Zeit im Land der Suvannabhumi König Okkalapa acht Haarsträhnen als Geschenk bekommen haben. Diese, so sagt man, sollen besonders gewesen sein, überbracht von zwei Kaufleuten, die aus fernen Ländern herbeikamen auf der Suche nach dem Erleuchteten. Der König machte es sich zur Aufgabe diese Haarsträhnen in pures Gold einzumauern.

Die Archäologen datieren die Erschaffung indes auf den Zeitraum der königlichen Herrschaft der Mon vom 6. bis 10. Jh. n. Chr. Die Mon sind eines der vielen Völker Myanmars. Heute lebt es insbesondere im südlichen Teil des Landes zwischen der Andamanensee und der thailändischen Grenze.
Der Eindruck ist gigantisch.







Die Hitze glimmt hier oben auf den schwarz-weiß marmorierten Terrassen, die die Stupa umgeben. Alle Schattenplätze sind bereits von betenden und ruhenden Buddhisten – sowohl Mönchen als auch einfachen Gläubigen – belegt. Ich irre ein wenig umher. Da man das Heiligtum nach buddhistischen Regeln lediglich barfuß betreten darf, bin ich eifrig dabei, die schwarzen Kacheln zu meiden. Wenn es mal nicht klappt, merke ich das sofort.
Versuche ein paar gute Fotos zu schießen und finde endlich in hinterer Reihe ein schattiges Plätzchen unter einem Baum. Kaum sitze ich halb erschlagen und ruhe ein wenig, werde ich von einer burmesischen Familie zu einem gemeinsamen Foto aufgefordert. Einer der professionellen Fotografen, die auf dem Gelände ihre Dienste feilbieten, soll es schießen. Etwas verdutzt erkläre ich mich natürlich bereit. Der älteste Sohn fasst noch schnell meine Hand bevor der Fotograf den Auslöser betätigt. Andenken mal andersherum. Aber sie haben recht. Ich bin hier jedenfalls heute etwas Besonderes und fühle mich zugegebenermaßen etwas gebauchpinselt. Der Massentourismus scheint noch nicht in Myanmar angekommen zu sein. Vielleicht liegt's auch nur an der Jahreszeit. April ist der heißeste Monat des Jahres.












Auch in neuerer Zeit war diese besondere Stätte Ausgangspunkt für einige wichtige Schritte des Landes. So fanden hier die ersten Studentenproteste gegen die britische Kolonialherrschaft in den 1920ern statt.

Aung San Suu Kyi hielt hier ihre erste öffentliche Rede.


Leider muss ich diese Stätte fürs Erste nun schon wieder verlassen. In meinem Übereifer heute morgen habe ich weder Mütze noch Wasser eingepackt. Anfängerfehler. Passiert mir nicht wieder.



2 Kommentare:

  1. Wow!!!! Unglaublich... da lassen sich keine anderen Worte finden... lg, Schwesterherz

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  2. Die Bilder sind der Wahnsinn...insbesondere das Bild mit dem kleinen Kind davor. Bei diesem wird einem bewusst wie gigantisch das Bauwerk ist. Freue mich deine Posts täglich zu lesen. So oft wie du jetzt schreibst, komme ich fast nicht mehr mit hehe ;) Weiter so!
    Aber beim nächstes Sightseeing-Trip bitte deine tolle Mütze und Wasser nicht vergessen ;). HDL

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