Es ist Sonntag. Nach dem gestrigen Ausflug möchte ich heute
etwas Entspannteres machen und entscheide mich für eine gemütliche Zugfahrt.
Zum zentralen Bahnhof fahre ich mit dem Bus, den ich für mich entdeckt habe und
dessen System ich mittlerweile verstehe. Er kostet mit 200 Kyat nur einen
Bruchteil eines Taxis und ist zudem viel witziger. Manchmal etwas eng, aber die
gastfreundlichen Burmesen kümmern sich immer sehr nett um mich und versuchen
mir überall ein Plätzchen freizumachen.
Am Bahnhof frage ich mich durch zum Vorortzug – er fährt in
drei Stunden eine große Schleife rund um die Stadt. Auch hier werde ich dank
Mithilfe sofort fündig und habe noch ein paar Minuten bis zur Abfahrt. Ich
treffe auf einen jungen Burmesen namens „William“ (glaub ich) er arbeitet sonst
als Kellner im Strand Hotel und kann daher ganz passables Englisch sprechen. Er
wird mein Begleiter für die nächsten Stunden Zugfahrt.
Mit 10-15 Km/h geht es los, nachdem wir noch einen Weg durch
das Gleisbett auf die gegenüberliegende Seite des Steigs gemacht haben. Unser
Waggon ist recht geräumig und ein Platz am Fenster ist gesichert.
Die Eindrücke, die sich mir auf der Fahrt bieten, sind für westliche Augen sicher teilweise erschreckend, aber auch sie gehören zum Bild einer Stadt eines der ärmsten Länder der Welt dazu.
Mein Zug:
Unvorstellbar viel Müll, der vom Ufer in den Bach gekippt wird.
Flussabwärts wird in demselben Wasser Landwirtschaft betrieben: Hier Wasserkresse-Anbau.
Sie wird geerntet und zum Markt getragen. Lecker!
Hier ein Beispiel einer etwas komfortableren Behausung. Die meisten Hütten sehen noch ärmlicher aus. Ohne ausreichenden Schutz gegen Regen oder Überflutungen.
Noch mehr Müll.
Manchmal wird der Müll auch an Ort und Stelle verbrannt.
Ein paar schöne Eindrucke von Land und Leuten gibt es auch noch.
Es wird vom Markt auf den Zug geladen.
Dieser Junge bietet Wasser an und hat gerade ein Stück gesalzene Mango in der Hand.
Auch in diesen Tonkrügen ist Trinkwasser verfügbar.
Diese gelbliche Paste, die sich die Burmesen auf die Wangen schmieren, heißt übrigens Tanaka und soll vor allem vor der Sonne schützen. Sieht etwas gespenstisch aus.
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