Montag, 29. April 2013

Yele - Pagode im Fluss


Südwestlich von Rangun, ca. eine Busstunde entfernt, liegen die Städte Thanlyin und Kyauktan. Es geht hier vom Fluss her ein frisches Lüftchen. In Kyauktan führt eine kleine Marktstraße hinunter zu einer kurzen Flusspromenade, an der sich ebenfalls Marktverkäufer, Essensstände und burmesische Restaurants befinden. Von hier aus schaut man auf die Yele Pagode, die mitten in den kakaufarbigen Fluss gebaut wurde. Man fährt mit einem Motorboot hinüber - 5000 Kyat.












Diese Mönche füttern gerade die großen, fetten Welse, die hier zu Hunderten erwartungsfroh um die kleine Insel herumschwimmen. Die Fütterung scheint zum religiösen Ritual dazuzugehören. Es ist außerdem sehr lustig zuzusehen, welcher der fetten Welse sich als erster den Bissen schnappt.


Das Futter, das man hier kaufen kann, sieht ein bißchen aus wie überdimensioniertes Popcorn.







Diese Läden, die Trockenfisch in allen Variationen anbieten, sind der Grund für den schweren Fischgeruch, der hier in der Luft liegt.






Auch an Land gibt es eine kleinere Pagode.




Zum Abschluss gönne ich mir eine Kokosnuss.

Sonntag, 28. April 2013

Der Park der Ethnien

Mit einem der Stadtbusse fährt man ca. 45 Min bis man an einem großen Parkgelände, das am Bago River gelegen ist, ankommt - dem "Union National Races Village".
Hinter dem Namen verbirgt sich eine empfehlenswerte Attraktion, die, soweit ersichtlich, nicht in Reiseführern zu finden ist. Entsprechend sehen wir den ganzen Tag lang keinen anderen nicht burmesisch aussehenden Besucher. Der Eintritt kostet 3000 Kyat + 500 Kyat für die Benutzung des Fotoapparats - das allerdings sind dennoch Touristenpreise.

Hinter dem Namen verbirgt sich ein Park, in dem die größten Ethnien präsentiert werden, die unter dem Dach der "Union of Myanmar" eine Nation ergeben - dies sind insbesondere die Bamar (die größte Ethnie aus dem Zentrum des Staates, die Rakhain und Chin im Westen, die Kachin und Shan im Norden, die Karen im Osten und die Mon im Süden. Es werden jeweils die traditionelle Behausung, Kleidung sowie Arbeitswerkzeuge gezeigt. Manche Unterschiede z.B. in Bezug auf die Dachkonstruktion des Hauses ist augenfällig. Bei anderen marginalen Andersartigkeiten ist es erst dieser direkte Vergleich, der es mir ermöglicht, sie zu erkennen.
Jedenfalls eignet sich der Park gut, sich einen Überblick über Bräuche, Land und Leute zu verschaffen. Zudem ist er eine Oase in der Stadt, in der man auch ein wenig entspannen kann.

Von einem Turm in der Mitte des Parks kann man das Gelände überblicken.


Ein Hausschrein - übrigens in jedem der unterschiedlichen Behausungen zu finden.

Diese Konstruktion der Rakhain wirkt im Vergleich zu der anderer Völker - wie den Shan eher ärmlich. Denn das Dach und die Wände erscheinen sehr durchlässig und nicht besonders stabil.

Diese Dachkonstruktion der Mon, die ein Zimmermann vielleicht eher durchgehen lassen würde, erscheint schon etwas beständiger.

Man beachte das Krokodil-Xylophon.

Dieses Haus ist bei den Parkbesuchern begehrt - kein Wunder, es repräsentiert die Bamar - die größte Bevölkerungsgruppe des Landes, die auch auf dem Gebiet von Rangun hauptsächlich zu finden ist.


Ein ganz stilechter Bamar bin ich wohl nicht... naja, vielleicht durch die Socken.

Dies hier ist zunächst ein falscher Golden Rock - den echten gibt's hoffentlich nächstes Wochenende...

"Mönch auf Brückengeländer"

Diese junge Dame ließ sich überall im Park von ihren beiden Begleitern ablichten. Hier habe ich dann auch mal ein Bild von ihr und ihrem spirituellen Begleiter geschossen.


Hübsch bunt.

Irrtum! Die drei Damen haben mich zuerst gefragt, ob sie ein gemeinsames Foto haben könnten! Sie kommen übrigens aus dem Kaschinstaat, wie sie mir sagten

Danach noch etwas bei einem muslimische Burmesen gegessen. Reisnudeln und Halal Fleisch - welches, weiß ich nicht genau...


Mittwoch, 24. April 2013

Koreanisches Tennis


Heute Abend gehe ich Tennis spielen mit meinem koreanischen Hotelzimmernachbarn John. Wir treffen auf dem Tennisplatz des Sedona Hotels noch zwei seiner koreanischen Freunde, Tony und Alex (alle drei sagen mir dankenswerter nicht ihre koreanischen Namen, sondern ihre englischen).
Es macht Spaß nach drei Jahren mal wieder den Tennisschläger in der Hand zu haben und die Herren sind so freundlich, sich mein schlechtes Spiel nicht zu Herzen zu nehmen. Die Hitze hat schon etwas abgenommen. Wir spielen im künstlichen Flutlicht. Eine Verbeugung bevor man den Aufschlag serviert scheint bei meinen Spielgefährten tunlich.
Nach einem langen Match gehen wir noch gemeinsam zum Thai essen. Alle drei arbeiten in unterschiedlichen Firmen in der Pharmabranche. Alex und John leben von ihrer Familie getrennt, weil sie ihre Kinder nicht aus der Schule daheim herausnehmen wollen. Tony hat mehr Glück – seine Söhne sind noch jung genug. Nette Unterhaltung – Tony kann ganz gutes Englisch, mit den beiden anderen ist es schwieriger. Jedenfalls verstehen wir uns darüber hinaus gut, die Herren mögen auch gerne Bier. Ich solle doch in Zukunft stets der vierte Mann für’s Doppel sein – wieso nicht?

Montag, 22. April 2013

Mit dem Bummelzug rund um Rangun


Es ist Sonntag. Nach dem gestrigen Ausflug möchte ich heute etwas Entspannteres machen und entscheide mich für eine gemütliche Zugfahrt. Zum zentralen Bahnhof fahre ich mit dem Bus, den ich für mich entdeckt habe und dessen System ich mittlerweile verstehe. Er kostet mit 200 Kyat nur einen Bruchteil eines Taxis und ist zudem viel witziger. Manchmal etwas eng, aber die gastfreundlichen Burmesen kümmern sich immer sehr nett um mich und versuchen mir überall ein Plätzchen freizumachen.

Am Bahnhof frage ich mich durch zum Vorortzug – er fährt in drei Stunden eine große Schleife rund um die Stadt. Auch hier werde ich dank Mithilfe sofort fündig und habe noch ein paar Minuten bis zur Abfahrt. Ich treffe auf einen jungen Burmesen namens „William“ (glaub ich) er arbeitet sonst als Kellner im Strand Hotel und kann daher ganz passables Englisch sprechen. Er wird mein Begleiter für die nächsten Stunden Zugfahrt.

Mit 10-15 Km/h geht es los, nachdem wir noch einen Weg durch das Gleisbett auf die gegenüberliegende Seite des Steigs gemacht haben. Unser Waggon ist recht geräumig und ein Platz am Fenster ist gesichert.

Die Eindrücke, die sich mir auf der Fahrt bieten, sind für westliche Augen sicher teilweise erschreckend, aber auch sie gehören zum Bild einer Stadt eines der ärmsten Länder der Welt dazu.



Mein Zug:



Unvorstellbar viel Müll, der vom Ufer in den Bach gekippt wird.



Ich bin mir nicht sicher, was er macht. Vielleicht durchsucht er den Müll nach etwas Brauchbaren, oder er versucht Verstopfungen des Baches zu vermeiden. Es wird jedenfalls nicht gesund sein.



Flussabwärts wird in demselben Wasser Landwirtschaft betrieben: Hier Wasserkresse-Anbau.


Sie wird geerntet und zum Markt getragen. Lecker!



Hier ein Beispiel einer etwas komfortableren Behausung. Die meisten Hütten sehen noch ärmlicher aus. Ohne ausreichenden Schutz gegen Regen oder Überflutungen.


Noch mehr Müll.

Manchmal wird der Müll auch an Ort und Stelle verbrannt.



Ein paar schöne Eindrucke von Land und Leuten gibt es auch noch.





Es wird vom Markt auf den Zug geladen.


Dieser Junge bietet Wasser an und hat gerade ein Stück gesalzene Mango in der Hand.

Auch in diesen Tonkrügen ist Trinkwasser verfügbar.



Diese gelbliche Paste, die sich die Burmesen auf die Wangen schmieren, heißt übrigens Tanaka und soll vor allem vor der Sonne schützen. Sieht etwas gespenstisch aus.