Montag, 3. Juni 2013

Sonnenaufgang über Bagan

Nach 10-stündiger mehr oder weniger gemütlicher Busfahrt durch die Nacht bei gefühlten minus 3 Grad im vollkommen überkühlten Bus, komme ich gegen 4 Uhr morgens in Bagan an.

Etwas verschlafen mache ich mich auf die Suche nach einem Transportmittel und lasse mich schließlich von einem Kutscher beschwatzen, der mich auf der hier zum üblichen Bilde gehörenden einachsigen Pferdekutsche zur Shwesandaw Pagode bringen soll. Sie ist begehbar und bietet laut Reiseführer den schönsten Blick auf die Pagoden- und Tempellandschaft.
Schon auf dem Weg dorthin bin ich fasziniert, da einige der Tempel die Nacht hindurch angestrahlt werden und ein erhabenes Bild abgeben. 
Ich erklimme die Stufen, oben angekommen habe ich noch fast eine Stunde bis der rote Ball am Horizont erscheint. Ich genieße diese Zeit und die schläfrige Benommenheit ist komplett verflogen. Vielmehr warte ich gespannt darauf, wie sich das tiefe Schwarz langsam in ein atemberaubendes, einzigartiges Panorama verändert.

Allein dieser Moment ist eine Reise nach Myanmar wert. 

Bagan, im Übrigen, ist eine ca. 40 qkm große, am großen Fluß Ayeyarwady liegende Region, in der weit über 2000 Monumente - insbesondere buddhistische Tempel und Pagoden stehen.
Der wesentliche Unterschied dieser beiden ist, dass Tempel in der Regel begehbar sind und vor allem Buddha-Statuen in ihrem Inneren haben, zu denen gebetet werden kann. Pagoden oder besser "Stupas" hingegen sind in sich buddhistische Kultbauten, mit einer je nach Epoche runderen oder spitzeren Form, vereinfacht gesagt.

Diese Monumente sind insbesondere in der Hochzeit Bagans vom 11.-13. Jahrhundert entstanden. Diese Zeit markiert zugleich die starke Epoche der Bamar, begonnen durch König Anawratha. Auch die in Rangun befindliche berühmte Shwe Dagon Pagode findet ihren architektonischen Ursprung hier, in der Shwezigon Pagode.

Die Epoche nahm wohl durch verschiedene Gründe ihr jähes Ende. Zum ersten durch das Erstarken der Mon aus dem Süden Myanmars, zum zweiten die kostspieligen Neubauten der Pagoden, die die Arbeitskräfte und öffentlichen Gelder für andere Aktivitäten versperrte sowie zum dritten wohl auch die Eroberungszüge der Mongolen. Ihnen wollten sich die Herrscher Bagans nicht beugen, so dass sie in einer großen Schlacht vernichtend geschlagen wurden.

Trotz vieler Erdbeben, Plünderungen und einiger stümperhafter Renovierungen ist augenscheinlich noch viel der kostbaren historischen Substanz erhalten. Aber seht selbst (mehr Fotos folgen in den nächsten Posts).













Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen