Samstag, 22. Juni 2013

Letzte Grüße aus Rangun


Nach den Abschiedsfeiern in den letzten Tagen geht morgen der Flieger zurück nach Deutschland.
Ich blicke auf eine unvergessliche, spannende und bereichernde Zeit zurück und hoffe, ich konnte euch jedenfalls in touristischer Hinsicht einen kleinen Einblick geben, warum Myanmar einen Besuch so sehr wert ist.

Abgesehen von dieser Schönheit, die das Land für den Reisenden zu bieten hat, jedenfalls diese kurze letzte Anmerkung zum myanmarischen Leben, denn gerade diese Zeit ist so einzigartig. Der demokratische Wandel des Landes, der 2011 begonnen hat, lässt sich in vielerlei Hinsicht spüren. Genannt sei nur die Etablierung von Meinungs- und Pressefreiheit - seit April sind private Tageszeitungen gestattet, seit einem Jahr gibt es keine Zensur mehr -, der Anspruch, im Jahr 2015 freie und faire Wahlen durchzuführen, die Wirtschaft, die immer mehr in Gang kommt oder das öffentliche Leben, das es so bis vor ein oder zwei Jahren nicht gab.
Die Partei der Militärs ist zwar noch formell an der Macht, aber die meisten Personen an der Spitze, allen voran der Präsident, sind Reformer und bringen das Land nach den letzten verlorenen Jahrzehnten endlich in die Moderne.
Natürlich sieht man Rückständigkeit, fehlende Bildung und Rechtsstaatlichkeit sowie große Armut, doch ist der richtige Pfad eingeschlagen. Und die Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft wächst stetig und wird sicher noch in diesem Jahr vollends auf Hochtouren laufen. Nicht umsonst hat Barack Obama Burma in seiner Rede vor dem Brandenburger Tor erwähnt.

So wird Myanmar vielleicht eines Tages wieder zu recht das Goldene Land heißen. Die Schultern, die diese neue demokratische Gesellschaft tragen werden, scheinen jedenfalls stark und belastbar genug zu sein:









Zum Schluss noch ein paar letzte Eindrücke:


Neulich mittags im Restaurant von Wassermassen eingeschlossen


 Auch wenn es nicht so aussieht - mitten in Rangun

Blick aus meinem Fenster


 Meine Straße

Mein Guest House liegt im achten Stock...

Shwe Dagon in der Dämmerung

Freitag, 14. Juni 2013

U Bein Bridge - Amarapura

Die U Bein Brücke soll mit rund 1,2 Km die längste Teakholz-Brücke der Welt sein. Sie steht auf dem Gebiet der ehemaligen Königsstadt Amarapura, deren Paläste im 19. Jahrhundert zum Teil nach Mandalay umgesetzt wurden.
Wir machen die Tour von Mandalay hierher mit dem Rad - im Gegensatz zum verregneten Rangun ist es hier nach wie vor heiß und trocken.








Dienstag, 11. Juni 2013

Mandalay - religiöses Herz am Irrawaddy

Mandalay ist keine besonders alte Stadt - 1857 wurde sie von König Mindon im Zentrum Myanmar gegründet. 
Der Königspalast, der von einer kilometerlangen Mauer umgeben ist, ist daher noch recht gut erhalten. Das umgrenzte Areal wurde und wird zudem vom Militär genutzt. Heutzutage ist der Besuch des Gebiets zum Glück möglich, ohne Repressalien zu befürchten.
Kaum zu glauben, dass dies eine Millionenstadt sein soll - die zweitgrößte Stadt Myanmars. Zu ländlich erscheinen die Straßenzüge - selbst "downtown".
Die Lage zwischen dem Irrawaddy und dem Gebirge des Shanstaats sowie die tief verwurzelte und überall spürbare buddhistische Religiösität verleihen ihr Atmosphäre.
Hier ist die meistbesuchte Pilgerstätte des myanmarischen Buddhismus zu finden - die Mahamuni Pagode samt der goldenen Buddhastatue, die aus dem westlichen Rakhaingstaat stammt. Über die Jahrzehnte der religiösen Bewunderung und Lobpreisung haben sich ihre Züge zunehmend verformt. Der Grund ist das Blattgold, mit dem Gläubige die Statue im religiösen Ritual verzieren.
Der Mandalay Hill ist ebenfalls eine Pilgerstätte, von der aus man einen schönen Blick auf die Stadt hat.




Der Mandalay Hill - im Vordergrund der breite Schlossgraben des Palastes


Das Shangebirge im Hintergrund


Die Palastanlage




Reisfelder

Mahamuni Pagode

Sonnenuntergang über dem Irrawaddy


Freitag, 7. Juni 2013

Bagan auf dem Drahtesel

Gegenüber einer Pferdekutsche bevorzuge ich klar den guten alten Esel aus Draht.
Mit ihm mache ich mich an diesem Sonntag auf, das Hinterland Bagans zu erkunden, in dem die besonders sehenswerten Tempel in etwas größerer Entfernung zueinander stehen. Ich genieße es, endlich einmal wieder Herr meines eigenen Fortbewegungsmittels zu sein und bin etwas übermütig. Bei einem rasanteren Ausflug durch ein ausgetrocknetes Flussbett vergesse ich, dass es sich um ein gewöhnliches Stadtrad und kein Mountainbike handelt. Mein Fahrradkorb übergibt sich und der Vorderreifen ist platt. Ok, das war ein wenig vorhersehbar. Ich fahre die bereits zurückgelegten 10 Km zur Fahrradvermietung retour mit dem platten Vorderreifen und bitte etwas schelmisch um einen Ersatz.
Auch danach sind die meist sandigen Strecken eine gewisse Herausforderung, da die Sonne hier in der Trockenzone rund um Bagan zusätzlich an den Kräften zehrt. Aber ich will mal nicht jammern - so lang sind die Strecken nun auch wieder nicht.