Sonntag, 19. Mai 2013

Über den Yangon River nach Twante


Ich fahre mit der Fähre vom Ranguner Pansodan Jetty quer über den Yangon River bis nach Dala. Die Überfahrt dauert 15 Minuten durch das trübe, kakaufarbene Wasser.
Auf der anderen Seite warten Scharen von Mopedfahrern, die ihre Dienste anbieten. Denn von hier aus braucht man noch ca. 30 – 45 Minuten, um nach Twante zu kommen. Ich lasse mich zunächst nicht auf die Angebote ein, sondern versuche, einen Kleinbus zu bekommen. Er steht etwas abseits. Abfahrt immer dann, wenn er zum Bersten voll. Ich muss noch die nächste Fähre abwarten bis genügend Leute im Kleinbus sind. Da ich am Fenster sitze und Enge durch die Stadtbusse schon gewohnt bin, ist das nicht weiter schlimm.


Twante ist einer der Orte, die in einer anderen Zeit reich und wohl auch schön waren. Nun macht er eher den Eindruck eines größeren Dorfs, mit unbefestigten Straßen und sporadischen kleinen Lokalen. Aber zwei Dinge sind zumindest lohnenswert. Zunächst ist es der Markt. In engen Gassen, die nur halb so breit sind, wie im bereits engen Bazar von Istanbul. Teilweise muss man sich ducken, um durchzukommen. Doch ist es nicht unangenehm hier durchzuschlendern, weil keine Massen unterwegs sind – im Gegenteil. Auch wenn Twante im Reiseführer genannt wird, sehe ich hier keinen anderen Touristen. Durch die Marktgassen, durch die ich komme, breitet sich ein Kichern unter den Marktfrauen aus. Ich zögere damit, zu fotografieren, weil das hier so fehl am Platze wirkt. Gewürze, Reis, Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse, Stoffe, Eisenwaren werden hier ausgelegt – feilgeboten nicht. Alles geht hier sehr ruhig und gemächlich zu. Kein Marktgeschrei. Für mich ein seltenes Erlebnis, dass ein Marktbesuch vollkommen entspannt ist.


Zum Zweiten gibt es natürlich auch hier eine Pagode, übrigens die dritthöchste im Lande – mit ca. 70 Metern. Ich lasse mich mit einer „Fahrradrikscha“ hinfahren. Das wollte ich ohnehin einmal gemacht haben – wobei das zu euphemistisch ausgedrückt ist. Vielmehr ist es ein Rad, das augenscheinlich ca. 50 Jahre alt ist und einen nicht ganz bequemen Sozius hat, auf dem ich Platze nehme. Mein Fahrer tritt ordentlich in die Pedale ohne Rücksicht auf Steigung oder Hitze. Er ist sein Geld wert.














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