Montag, 6. Mai 2013

Mount Kyaiktiyo - Golden Rock


Am Freitag um 21.00 Uhr startet der Nachtbus in Rangun. Jacob, ein Amerikaner, der bei einer NGO in Rangun arbeitet, und ich versuchen, ein wenig zu schlafen. Der rasante Fahrstil, die Schlaglöcher und die engen Sitze sind nicht besonders hilfreich. Gegen 2 Uhr morgens erreichen wir das kleine Dorf Kinpun. Es liegt am Fuße des Mount Kyaiktiyo. Mit ca. 1100 Metern ist seine Höhe moderat. An der Spitze erwartet uns der berühmte Golden Rock. Ein runder Felsen, der zu einem beachtlichen Teil über die Klippe ragt und der jede Sekunde hinabzurollen scheint, ist über und über mit Gold verziert (womit auch sonst).


Wir setzen unseren Plan in die Tat um und wandern direkt nach Ankunft des Busses los. Das Dorf ist still und stockduster. Wir haben jeder eine kleine Taschenlampe und treffen an einem Restaurant noch Einheimische, die uns den Weg durch das Dorf bis zum Beginn des Wanderpfades zeigen.
Wir wissen nicht genau, was uns erwartet. Aber wir sagen uns, dass dieser berühmte Pilgerpfad schon so oft gelaufen wurde, dass er auch in Finsternis nicht allzu schwer zu begehen sein sollte.
Wir werden damit recht behalten. Alle 200 Meter gibt es sogar kleinere Raststellen, an denen die Verkäufer zum Teil sogar übernachten und kurz aufwachen, wenn Wanderer vorbeikommen. Ab und zu treffen wir nun auf eine kleine Gruppe Burmesen, die den Berg ebenfalls zu dieser Zeit erklimmen wollen. Die Temperatur ist natürlich niedriger als tagsüber, doch es ist nach wie vor sehr warm und die Abwesenheit der Sonne führt dazu, dass der Schweiß nicht verdunstet, sondern stattdessen die Klamotten durchtränkt.
Ich bin froh, dass wir auch nachts um 4 Uhr noch frische Wasserflaschen bekommen können.
Mit Einbruch der Dämmerung haben wir das längste Stück hinter uns und kommen in einem vorgelagerten kleinen Bergdorf an. Ein Sonnenaufgang ist uns leider nicht vergönnt. Es ist zu neblig. Die Dorfbewohner kommen langsam aus ihren Hütten, um mit ihren Eimern frisches Wasser zu holen.


Gegen 6.30 Uhr und nach ca. 12 Km Bergaufmarsch kommen wir in den Bereich des heiligen Geländes, das diese Pilgerstätte umgibt. Natürlich muss man als "Foreigner" ein Ticket lösen - 6 USD.
Es lohnt sich. Im Nebel und der relativen Verlassenheit dieser frühen Morgenstunden sieht die Stätte noch surrealer und mystischer aus, als dies ohnehin der Fall wäre. Ab und zu hört man den Gong einer Glocke, die ein Gläubiger anschlägt. Dann stehen wir vor diesem bizarren Felsbrocken. Männliche Gläubige versuchen durch Anbringen kleinerer Schichten Blattgoldes an den Fels, einen religiösen Ritus zu vollziehen. Weiblichen ist dies ausdrücklich nicht gestattet.



Wir staunen, machen Fotos und stärken uns danach erst einmal bei einem Frühstück. Nach dem zweiten Kaffee und einem frischen T-Shirt fühle ich mich wie neugeboren.



Wir genießen noch ein paar Stunden die Atmosphäre in dem weitläufigen Areal, bevor wir uns von einem der Trucks für 2500 Kyat in das Dorf zurückfahren lassen.































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