Sonntag, 26. Mai 2013

Birdwachting im Hlawgar Nature Park

Auf der Suche nach weiteren Ausflugsmöglichkeiten im Umkreis von Rangun bin ich vor einiger Zeit auf eine Internetseite einer Non-Profit Reiseagentur gelangt, die "birdwatching" anbietet. Ich schrieb eine Email an den Veranstalter, nicht unbedingt, weil ich im Herzen ein Ornitologe wäre - eher nicht. Aber ich wollte gerne etwas Natur mitbekommen - machbar als Tagesausflug von Rangun aus. Da schien mir dies eine gute Gelegenheit zu sein.

Nach längerem Emailverkehr klappt es schließlich heute mit der Exkursion. Für 10.000 Ks, die für einen guten Zweck gesponsort werden sollen, fahre ich mit dem Tourguide und 14 weiteren jungen Burmesen zwischen 25 und 35 Jahren auf der Ladefläche eines Pickups sonntagsmorgens um 6.00 Uhr los zum Ausflug in den Nature Park Hlawgar, der ca. 45 Minuten außerhalb Ranguns liegt.

Die meisten meiner Mitstreiter arbeiten in der Tourismusbranche - etwa mit einer eigenen kleinen Agentur oder als freier Tourguide. Dieser Ausflug ist für sie zum einen Weiterbildung zum anderen Freizeit. Durch ihre Arbeit können fast alle Teilnehmer der heutigen Exkursion gutes Englisch sprechen. Ich bin voller Bewunderung für das Engagement, das sie für ihren kleinen Öko-Tourismus-Verein an den Tag legen. Es geht ihnen auch darum, Umweltbewusstsein zu schaffen. Alle sind unheimlich nett, offen und interessiert.
So erfahre ich Einiges über die Ornitologie in Myanmar, die u.a. von Soe Min, Ko Yé und Saw Lin recht professionell als Hobby betrieben wird. Noch mehr bekomme ich aber mit über die Tourismusbranche und das Leben junger Burmesen, die sich in diesen Zeiten in die Selbständigkeit getraut haben. 

Auch die Vogelbeobachtung bereitet mir unerwartete Freude, denn einige der Spezies sind wirklich unglaublich hübsch anzusehen. Auch ihre Stimmen lassen sich hören. Ob unser "welcoming bird" ( so genannt, weil es der erste Vogel ist, den wir sehen) der "Black Crested Bulbul", der stimmlich unverwechselbare "Greater Coucal" mit seinen bräunlich-roten Flügeln, der zierliche und neongrüne "Green Bee Eater" oder der außergewöhnliche farbige "White Throated Kingfisher" - ich bin tatsächlich ein wenig begeistert.

Zwischendurch gibt es Monsunschauer und einige meiner Mitstreiterinnen werden auf einem engen Waldpfad von durstigen Blutegeln angefallen - halb so wild. Nach einem netten Mittagessen in einer Hütte am See ziehen wir noch ein bißchen durch die Wälder, dann geht's in dichtem Regen zurück nach Rangun und dort noch auf eine Abschlussrunde in ein typisches Teahouse.

So entwickelt sich der Tag zu einem weiteren Highlight trotz des Umstands, dass ich wegen der spätnächtlichen aber erfolglosen Fußballübertragung und des frühen Aufstehens nur eine Stunde Schlaf bekommen habe.


Such den Vogel!













Montag, 20. Mai 2013

Mahabandoola Garden

Dieser kleine Stadtpark liegt am unteren Ende meiner Straße.
In der Mitte befindet sich ein Obelisk, der an die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialmacht 1948 erinnert. Bewacht wird er von Drachen.

Es gibt auch gepflegte Ecken in Rangun. Es kommt nur auf den richtigen Bildausschnitt an...


Hier der Blick auf die 1936 unter den Briten fertiggestellte City Hall.








Sonntag, 19. Mai 2013

Über den Yangon River nach Twante


Ich fahre mit der Fähre vom Ranguner Pansodan Jetty quer über den Yangon River bis nach Dala. Die Überfahrt dauert 15 Minuten durch das trübe, kakaufarbene Wasser.
Auf der anderen Seite warten Scharen von Mopedfahrern, die ihre Dienste anbieten. Denn von hier aus braucht man noch ca. 30 – 45 Minuten, um nach Twante zu kommen. Ich lasse mich zunächst nicht auf die Angebote ein, sondern versuche, einen Kleinbus zu bekommen. Er steht etwas abseits. Abfahrt immer dann, wenn er zum Bersten voll. Ich muss noch die nächste Fähre abwarten bis genügend Leute im Kleinbus sind. Da ich am Fenster sitze und Enge durch die Stadtbusse schon gewohnt bin, ist das nicht weiter schlimm.


Twante ist einer der Orte, die in einer anderen Zeit reich und wohl auch schön waren. Nun macht er eher den Eindruck eines größeren Dorfs, mit unbefestigten Straßen und sporadischen kleinen Lokalen. Aber zwei Dinge sind zumindest lohnenswert. Zunächst ist es der Markt. In engen Gassen, die nur halb so breit sind, wie im bereits engen Bazar von Istanbul. Teilweise muss man sich ducken, um durchzukommen. Doch ist es nicht unangenehm hier durchzuschlendern, weil keine Massen unterwegs sind – im Gegenteil. Auch wenn Twante im Reiseführer genannt wird, sehe ich hier keinen anderen Touristen. Durch die Marktgassen, durch die ich komme, breitet sich ein Kichern unter den Marktfrauen aus. Ich zögere damit, zu fotografieren, weil das hier so fehl am Platze wirkt. Gewürze, Reis, Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse, Stoffe, Eisenwaren werden hier ausgelegt – feilgeboten nicht. Alles geht hier sehr ruhig und gemächlich zu. Kein Marktgeschrei. Für mich ein seltenes Erlebnis, dass ein Marktbesuch vollkommen entspannt ist.


Zum Zweiten gibt es natürlich auch hier eine Pagode, übrigens die dritthöchste im Lande – mit ca. 70 Metern. Ich lasse mich mit einer „Fahrradrikscha“ hinfahren. Das wollte ich ohnehin einmal gemacht haben – wobei das zu euphemistisch ausgedrückt ist. Vielmehr ist es ein Rad, das augenscheinlich ca. 50 Jahre alt ist und einen nicht ganz bequemen Sozius hat, auf dem ich Platze nehme. Mein Fahrer tritt ordentlich in die Pedale ohne Rücksicht auf Steigung oder Hitze. Er ist sein Geld wert.














Montag, 13. Mai 2013

Nwge Saung Beach

Völlig unverhofft bin ich dieses Wochenende zu einem kurzen Strandtrip gekommen. Ein Kollege aus der Botschaft und seine Familie haben mich mitgenommen nach Nwge Saung Beach. Ein wunderschöner Strand, der ca. fünf Autostunden von Rangun entfernt liegt. Auch wenn die Strecke lediglich ca. 220 Km lang ist, bedarf es einer gewissen Fahrtzeit, weil die Straßen erwartungsgemäß schlecht sind.

Von der einsetzenden Regenzeit ist glücklicherweise nichts zu spüren, stattdessen gewohnte Hitze - diesmal aber mit der Möglichkeit, sich ein wenig abzukühlen. Indes darf man nicht zu viel Kühlung erwarten, denn das Meerwasser hat hier auch seine 29 Grad, schätze ich.

Das Wochenende tut gut. Vollkommen entspannt geht es nur darum, zu entscheiden, ob Pool oder Meer.